Was den kleinen Unterschied ausmacht und warum du dir darüber Gedanken machen darfst, wenn dich das Thema Auswandern oder Lanzeitreisen gerade ruft!

Reisen oder Auswandern? Viele Menschen träumen von einem Leben im Ausland, inspiriert von Urlaubsreisen, traumhaften Bildern auf Social Media oder den Geschichten von Menschen, die den Schritt bereits gegangen sind. Aber eines ist entscheidend: Reisen und Auswandern sind nicht dasselbe. So logisch es sich anhört, so unterschiedlich ist es. Das erzählt dir jemand, die dachte: „Hauptsache mal los gehen! Der Weg entsteht im Gehen!“

In den letzten zwei Jahren seit unserer Abmeldung aus Deutschland durfte ich beides Erleben: Reisen mit Familie, bis zu 3 Monate an einem Ort zu bleiben und dann weiterziehen und schließlich „ganz“ auszuwandern.

Gerade wenn du dich einlässt auf das lange unterwegs sein und Vieles von der Welt sehen möchtest, scheint es manchmal, als wärst du „fast“ ausgewandert.  

Langzeitreisen oder Freiheit auf Zeit?

Langzeitreisen geben dir das Gefühl von Unabhängigkeit. Du reist mit leichtem Gepäck, erlebst neue Kulturen, genießt die schönsten Seiten eines Landes und kannst jederzeit weiterziehen. Dein Alltag bleibt flexibel. Du lässt dich treiben und siehst überall neue Möglichkeiten, die Gegend zu erkunden, neue Menschen kennenzulernen und das Leben zu genießen.

Langzeitreisen erlauben dir, dich vom gewohnten Alltag zu lösen – aber sie schaffen nicht automatische einen neuen. Denn:  

Du bist ein Tourist. Du tauchst in eine neue Umgebung ein, doch ohne den Druck, dir neue Strukturen aufzubauen oder sich tiefer einzulassen.

Du bist mobil. Wenn es dir irgendwo nicht gefällt, reist du einfach weiter.  

Du genießt Highlights. Sehenswürdigkeiten, schöne Unterkünfte und neue Menschen stehen im Fokus – aber du bleibst immer Reisender.  

Langzeitreisen sind eine wunderbare Möglichkeit, die Welt zu erkunden. Eine der großen Chancen besteht darin, sich ganz unverbindlich umzuschauen, ob es dir an einem Ort so gut gefällt, dass du dort für länger bleiben möchtest. Und du diesen Ort als deinen neuen Lebensmittelpunkt wählst. Solange wir reisen, haben wir nicht den Anspruch, dauerhaft Wurzeln dort zu schlagen.  

Auswandern: sich ein Zuhause in einem anderen Land schaffen  

Was beim Auswandern ganz schnell Thema wird, ist es neue Wurzeln zu schlagen und einen Alltag aufzubauen, der für alle „funktioniert“. Hier verschwinden die Urlaubsgefühle oft schnell, weil die Realität viele Herausforderungen mit sich bringt:  

Integration: Auswandern bedeutet, in eine neue Kultur einzutauchen. Ob man sich integrieren möchte und es anstrebt ein Teil davon zu werden, würde einen ganz eigenen Blogpost füllen. Konfrontiert wirst du damit aber allemal. Das beginnt mit der Anmeldung beim zuständigen Amt und geht weiter beim Thema Schule. Das erfordert Offenheit und ein Hineinspüren, was stimmig für einen ist.  

Alltag organisieren: Wohnungssuche, Behördengänge, Arbeit, Schule für die Kinder. Wie will ich im neuen Land Leben, welche Strukturen finde ich vor und welche möchte ich nutzen. Gründe ich eine Firma oder suche ich mir einen Job? Wie läuft das mit der Krankenversicherung? Fragen über Fragen, die auf Antworten warten.

Herausforderungen meistern: Sprachbarrieren spielen in den meisten Ländern eine Rolle und je nachdem wird man mehr oder weniger damit konfrontiert. Das hängt von einigen Faktoren ab, beispielsweise deiner eigenen Sprachkenntnissen und den Sprachkenntnissen der Einwohner. Heimweh oder das Vermissen gewohnter Strukturen gehören meistens dazu und sind Teil des Weges des Auswandern. Nach dem ersten Gefühls des „endlich weg!“ Schleichen sich Momente des Zweifelns, Heimwehs und Vermissen von geliebten Menschen und Gewohnheiten ein.

Auswandern bedeutet, sich auf einen neuen Alltag einzulassen, der je nach gewählter Kultur näher oder weiter weg vom Gewohnten war. Es ist eine tiefe Veränderung, die Mut und meines Erachtens auch Durchhaltevermögen erfordert – und gleichzeitig enormes Potenzial für persönliches und berufliches Wachstum bietet. Eines der Geschenke liegt sicherlich darin mit der Auswanderung zu wachsen.

Warum die Unterscheidung zwischen Reisen und Auswandern wichtig ist

Viele Menschen starten mit der Vorstellung, dass das Leben im Ausland genauso leicht sein wird wie auf einer Langzeitreise. Doch diese Erwartungshaltung kann schnell zu Enttäuschungen führen. Es kann aber auch genau umgekehrt sein, dass das Langzeitreisen einfach anstrengend und doch nicht so easy ist.

Beim Auswandern kommen viele Fragen auf, die du dir auf Reisen selten stellst:  

❓Passt dieses Land langfristig zu mir – und nicht nur für ein paar Wochen oder Monate?

❓Bin ich bereit, mich (teilweise) kulturell anzupassen und mitunter neue Gewohnheiten zu entwickeln?

❓Welche Werte sind mir wichtig, und passen sie zu den Werten meines Traumlandes? 

❓Wie könnte mein Alltag im neuen Land aussehen? 

Langzeit zu Reisen bietet maximale Freiheit und das Auskosten des Moments. Auswandern hingegen erfordert Strukturierung und ein sich Einlassen auf .

Beide haben ihre Magie – aber sie sind am Ende grundverschieden.  

Als wir uns im November 2022 von Deutschland verabschiedeten, war klar, dass wir auswandern wollten. Alles war dafür vorbereitet, alles gekündigt und wir offiziell abgemeldet. Doch weder der Zeitpunkt wann wir endgültig auswandern, noch das Land waren klar gewählt. 

Zu viel Kraft und Zeit hat uns die Phase des Hausverkaufs und Abschieds gekostet, als dass wir auch diese Schritte mit aller Klarheit hätten treffen können.

Wofür wir uns entschieden, war ein One-Way Ticket nach Panama und Weiterreise Ticket nach Guatemala 3 Monate später, um das Visum zu verlängern. Dabei hatten wir zu viel Gepäck für eine Reise und zu wenig zum Auswandern.

Mit 6 Koffern im Gepäck war das Umherreisen mühsam. Wir konnten es alleine nicht tragen und in ein normales Auto passten wir auch nicht. Also gaben wir viel Geld aus für große Mietwagen oder Großraumtaxis.

Das alles kannst du dir ersparen:

Wie du deine Entscheidung bewusst triffst: Bevor du den Schritt wagst, spür hin und tauche ein in deine Vision von deinem neuen Leben. Geh den Fragen nach wie:

🔑Was reizt dich am Leben im Ausland? Sind es die Freiheit und Leichtigkeit oder der Wunsch nach einem dauerhaften Zuhause?  

🔑Was sind deine langfristigen Ziele? Welche Werte und Bedürfnisse sollen dein Leben bestimmen?  

🔑Bei welcher Vorstellung fühlst du, wie du innerlich immer größer wirst?

Deine ehrliche Reflexion hilft dir, den Unterschied zu erkennen – und deine Entscheidung bewusst zu treffen.  

Ich bin super happy, dass wir den Weg so gegangen sind und auf der Welle der Umsetzungskraft gesurft sind. Das tun wir noch immer. Doch manche Dinge würde ich rückblickend anders angehen.

Und mit dem Wissen und der Erfahrung von Langzeitreisen mit Familie, Aufenthaltsbewilligung in Panama in der Tasche und Wohnsitz in Schweden, wissen wir, worauf es wirklich ankommt und an welchen Stellen man sich Zeit, Geld und Nerven sparen könnte. 

Wenn du dich für den Weg entscheidest, ist es wichtig, dich bewusst darauf vorzubereiten. Denn ein neuer Ort bringt nicht nur die Freiheit, sondern auch Herausforderungen mit sich.  

Willst du auswandern – oder hast du Fragen zu deinem Weg?

Wir begleiten dich auf dieser Reise der Entscheidungsfindung – vom ersten Impuls, der ersten Planung bis zum Ankommen. Lass uns gemeinsam dafür sorgen, dass dein Neustart zu deinem Traum wird und dem deiner Familie – und keine Enttäuschung oder Zerreißprobe. 🌍✨  

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